Aus­zug aus der VOB DIN 18366 / Ver­si­on 2016 (Tape­zier­ar­bei­ten)

Aus­zug aus der VOB DIN 18366 / Ver­si­on 2016 
(Tape­zier­ar­bei­ten)

4 Neben­leis­tun­gen, Beson­de­re Leistungen
4.1 Neben­leis­tun­gen sind ergän­zend zur ATVDIN 18299, Abschnitt 4.1, insbesondere:
4.1.1 Auf‑, Um- und Abbau­en sowie Vor­hal­ten von Gerüs­ten für eige­ne Leis­tun­gen, sofern die zu bear­bei­ten­de oder zu beklei­den­de Flä­che nicht höher als 3,50 m über der Stand­flä­che des hier­für erfor­der­li­chen Gerüs­tes liegt.
4.1.2 Aus­glei­chen abge­stuf­ter oder geneig­ter Stand­flä­chen von Gerüs­ten bis zu 40 cm Höhen­un­ter­schied, z.B. über Trep­pen oder Rampen.
4.1.3 Schutz von Bau- und Anla­ge­tei­len, z.B. von Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­den, Roh­fuß­bö­den, Gelän­dern, Türen, Fens­tern vor Ver­un­rei­ni­gun­gen und Beschä­di­gun­gen wäh­rend der Tape­zier­ar­bei­ten durch loses Abde­cken, Abhän­gen oder Umwi­ckeln, ein­schließ­lich anschlie­ßen­der Besei­ti­gung der Schutz­maß­nah­men, aus­ge­nom­men Leis­tun­gen nach Abschnitt 4.2.10.
4.1.4 Rei­ni­gen des Unter­grun­des, aus­ge­nom­men Leis­tun­gen nach Abbschnitt 4.2.8.
4.1.5 Aus­hän­di­gen der Res­te der Wand­be­klei­dun­gen, die nach Abschnitt 5.2.7 als ver­braucht gel­ten, sich aber noch für Instand­set­zun­gen nut­zen las­sen, mit Bezeich­nung der Ver­wen­dungs­stel­le, z.B. Gebäu­de, Stock­werk, Raumnummer.
4.1.6 Ent­fer­nen und Wie­der­an­brin­gen von bis zu fünf ein­fa­chen Schalter‑, Steck­do­sen­ab­de­ckun­gen und der­glei­chen ein­fa­cher Bau­art (geklemmt oder mit einer Schrau­be gesi­chert) je Raum.
4.1.7 Vor­le­gen vor­ge­fer­tig­ter Muster.
4.1.8 Fer­tigs­te­lI­en von Bau­tei­len in meh­re­ren Arbeits­gän­gen zur Ermög­li­chung von Arbei­ten ande­rer Unter­neh­mer, soweit die eige­nen Leis­tun­gen im Zuge gleich­ar­ti­ger Tape­zier­ar­bei­ten im sel­ben Geschoss kon­ti­nu­ier­lich erbracht wer­den kön­nen. Sind die­se Vor­aus­set­zun­gen nicht gege­ben, han­delt es sich um Beson­de­re Leis­tun­gen nach Abschnitt 4.2.25.

4.2 Beson­de­re Leis­tun­gen sind ergän­zend zur ATV DIN 18299, Abbschnitt 4.2, z.B.:
4.2.1 Leis­tun­gen nach den Abschnit­ten 3.2.1 und 3.3.1.3.
4.2.2 Vor­hal­ten von Auf­ent­halts- und Lager­räu­men, wenn der Auf­trag­ge­ber Räu­me, die leicht ver­schließ­bar gemacht wer­den kön­nen, nicht zur Ver­fü­gung stellt.
4.2.3 Leis­tun­gen zum Schutz vor unge­eig­ne­ten Bedin­gun­gen nach Abschnitt 3.1.2, z.B. Abschot­tung, Beheizung.
4.2.4 Auf‑, Um- und Abbau­en sowie Vor­hal­ten von Gerüs­ten für Leis­tun­gen ande­rer Unternehmer.
4.2.5 Auf‑, Um- und Abbau­en sowie Vor­hal­ten von Gerüs­ten für eige­ne Leis­tun­gen, sofern die zu bear­bei­ten­de oder zu beklei­den­de Flä­che höher als 3,50 m über der Stand­flä­che des hier­für erfor­der­li­chen Gerüs­tes liegt.
4.2.6 Auf‑, Um- und Abbau­en sowie Vor­hal­ten von Gerüs­ten mit abge­stuf­ter oder geneig­ter Stand­flä­che, ‑z.B. über Trep­pen oder Ram­pen, sofern ein Aus­gleich von mehr als 40 cm erfor­der­lich ist.
4.2.7 Auf‑, Um- und Abbau­en sowie Vor­hal­ten von Gerüs­ten für eige­ne Leis­tun­gen, sofern die Greif­raum­tie­fe mehr als 60 cm beträgt, z.B. bei Geländern.
4.2.8 Rei­ni­gen des Unter­grun­des von gro­ber Ver­schmut­zung, z.B. Gips­res­te, Mör­tel­res­te, Farb­res­te, Öl, anhaf­ten­dem Schleif­staub, soweit die­se nicht durch den Auf­trag­neh­mer ver­ur­sacht wurde.
4.2.9 Aus- und Ein­räu­men oder Zusam­men­stel­len von Möbeln und der­glei­chen, Auf­neh­men von Tep­pi­chen, Abneh­men von Vor­hang­schie­nen, Lam­pen und Gardinen.
4.2.10 Beson­de­rer Schutz von Bau- und Anla­gen­tei­len sowie Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­den, z.B. durch Abkle­ben von Fens­tern, Türen, Böden, Belä­gen, Trep­pen, Höl­zern, Schal­ter- und Steck­do­sen­ab­de­ckun­gen, ober­flä­chen­fer­ti­gen Tei­len, staub­dich­tes Abkle­ben von emp­find­li­chen Ein­rich­tun­gen und tech­ni­schen Gerä­ten, Staub­schutz­wän­de, Gerüst­be­klei­dun­gen, Schutz­an­stri­che, Aus­le­gen von Hart­fa­ser­plat­ten und Bau­ten­schutz­fo­li­en ab 0,2 mm Dicke, Abdeckvlies.
4.2.11 Aus­bes­sern umfang­rei­cher Schä­den im Untergrund.
4.2.12 Über­brü­cken von Putz- und Beton­ris­sen mit Armierungsgewebe.
4.2.13 Ent­fer­nen von Beschich­tun­gen sowie von Wand- und Deckennbekleidungen .
4.2.14 Flua­tie­ren und Schlei­fen von Put­zen, Schlie­ßen von Lun­kern, Ent­fer­nen von Schalungsgraten.
4.2.15 Spach­teln von Flä­chen und Leis­tun­gen zum Erfül­len höhe­rer Ober­flä­chen­qua­li­täts­stu­fen des zu tape­zie­ren­den Untergrundes.
4.2.16 Bei­s­pach­teln von Über­gän­gen und Nach­spach­teln von Fugen, Stö­ßen und dergleichen.
4.2.17 Her­stel­len von An- und Abschlüs­sen mit Dicht­stof­fen, z.B. bei Tür- und Fensterbekleidungen.
4.2.18 Ein­bau von Kan­ten­schutz­pro­fi­len, Anschluss­leis­ten, Dekor­pro­fi­len, Kor­deln, Bor­dü­ren und dergleichen.
4.2.19 Ent­fer­nen von mikro­bio­lo­gi­schem Bewuchs.
4.2.20 Behan­deln mit Absperr­mit­teln, Grund­be­schich­tungs­stof­fen, Korrosionssschutzbesch!0tungsstoffen und dergleichen.
4.2.21 Tape­zie­ren von Gesim­sen und Hohlkehlen.
4.2.22 Demon­tie­ren und Wie­der­an­brin­gen von Fuß­leis­ten und dergleichen.
4.2.23 Geson­der­tes Tape­zie­ren von Deckeln, z.B. auf Verteilerdosen.
4.2.24 Her­stel­len und Anbrin­gen von Ober­flä­chen- und Farb­mus­tern sowie Mus­ter­flä­chen für Wand- und Farb­ge­stal­tun­gen, soweit die­se Leis­tun­gen über die Leis­tun­gen nach Abschnitt 4.1.7 hinausgehen.
4.2.25 Tape­zie­ren in Teil­flä­chen zur Ermög­li­chung von Arbei­ten ande­rer Unter­neh­mer, soweit die eige­nen Leis­tun­gen nicht im Zuge gleich­ar­ti­ger Tape­zier­ar­bei­ten kon­ti­nu­ier­lich erbracht wer­den kön­nen (sie­he Abschnitt 4.1.8).
4.2.26 Ent­fer­nen von bau­seits vor­han­de­nen Schutz­fo­li­en und der­glei­chen, z.B. an Fens­ter­bän­ken, Leichtmetallprofilen.
4.2.27 Besei­ti­gen von Hin­der­nis­sen im Unter­grund, z.B. Ent­fer­nen von Beton­gra­ten, Schaumrückständen.
4.2.28 Anpas­sen an Schrä­gen und gebo­ge­ne Bau­tei­le, stark pro­fi­lier­te Bau­teil­ober­flä­chen, z. B an sicht­ba­re Spar­ren, Eck­ver­bän­de, Bruch­stei­ne, Trep­pen, Stuckprofilierungen.
4.2.29 Wech­sel des Werk­stof­fes inner­halb der zu tape­zie­ren­den Fläche.
4.2.30 Her­stel­lung von Ecken, Geh­run­gen, Kreu­zun­gen, Ver­kröp­fun­gen und Endun­gen an Dekor­pro­fi­len und Bordüren.
4.2.31 Abschnei­den des Über­stan­des von Randdämmstreifen.

5 Abrech­nung
Ergän­zend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
5.1 All­ge­mei­nes
5.1.1 Der Ermitt­lung der Leis­tung — gleich­gül­tig, ob sie nach Zeich­nung oder Auf­maß erfolgt — sind die Maße der behan­del­ten Flä­che zugrun­de zu legen.
Zur Leis­tungs­er­mitt­lung sind die ver­ein­fa­chen­den Regeln wie Über­mes­sungs­re­geln und Ein­zel­re­ge­lun­gen anzuwenden.

5.2 Ermitt­lung der Maße/Mengen
5.2.1 Für das Vor­be­rei­ten von Unter­grün­den und das Tape­zie­ren sind…
‑auf Innen­flä­chen ohne begren­zen­de Bau­tei­le die Maße der unge­putz­ten, unge­dämm­ten, nicht beklei­de­ten Flächen,
‑auf Innen­flä­chen mit begren­zen­den Bau­tei­len die Maße der zu behan­deln­den Flä­chen bis zu den sie begren­zen­den, unge­putz­ten, unge­dämm­ten, nicht beklei­de­ten Bau­tei­len, z.B. Roh­fuß­bo­den, Rohdecke,
‑bei Innen­ar­bei­ten die behan­del­ten Flä­chen, wenn die Roh­bau­ma­ße nicht ermit­telt wer­den können, .
zugrun­de zu legen.
Raum­bil­den­de Sys­tem­bö­den, Tro­cken­un­ter­bö­den, Vor­satz­scha­len sowie Unter­de­cken und abge­häng­te Decken gel­ten als begren­zen­de Bauteile,
5.2.2 Bei der Abrech­nung von belie­big geform­ten Ein­zel­flä­chen, z.B. Aus­bes­se­rungs­stel­len, ist zur Ermitt­lung der Maße das kleins­te umschrie­be­ne Recht­eck zugrun­de zu legen. Aus­ge­nom­men von die­ser Regel sind Krei­se, Drei­ecke, Tra­pe­ze und Rauten.
5.2.3 Beklei­de­te Rück­flä­chen von Nischen sowie Lei­bun­gen wer­den unab­hän­gig von ihrer Ein­zei­grö­ße mit ihren Maßen geson­dert gerechnet.
5.2.4 Bei Tape­zier­ar­bei­ten wer­den unmit­tel­bar zusam­men­hän­gen­de, ver­schie­den­ar­ti­ge Aus­spa­run­gen getrennt gerech­net, z.B. Öff­nung mit angren­zen­der Nische.
5.2.5 Bin­det eine Aus­spa­rung antei­lig in angren­zen­de, getrennt zu rech­nen­de Flä­chen ein, wird zur Ermitt­lung der Über­mes­sungs­grö­ße die jeweils antei­li­ge Aus­spa­rungs­flä­che gerechnet.
5.2.6 Türen, Trenn­wän­de, Beklei­dun­gen und der­glei­chen wer­den je tape­zier­te Sei­te nach Flä­che gerechnet.
5.2.7 Bei der Ermitt­lung der Maße wird jeweils das größ­te, gege­be­nen­falls abge­wi­ckel­te Bau­teil­maß zugrun­de gelegt, z.B. bei Gesim­sen, Umrah­mun­gen, Wand­an­schlüs­sen, umlau­fen­den Frie­sen, Faschen.
5.2.8 Wird die Lie­fe­rung von Tape­ten, Wand- und Decken­be­klei­dun­gen, Unter­lags­stof­fen, Unter­ta­pe­ten, Spann­stof­fen und der­glei­chen nach ver­brauchh­ter Men­ge gerech­net, ist die tat­säch­lich ver­brauch­te Men­ge bei wirt­schaft­li­cher Aus­nut­zung der Stof­fe zugrun­de zu legen. Unver­meid­ba­re Res­te und Ver­schnitt­te sowie ange­schnit­te­ne Rol­len gel­ten als verbraucht.

5.3 Über­mes­sungs­re­geln
Über­mes­sen werden:
5.3.1 Bei Abrech­nung nach Flächenmaß
‑Aus­spa­run­gen mit einer Ein­zei­grö­ße bis 2,5 m², z.B. Öff­nun­gen (auch raumho.eh), Nischen.
Bei der Ermitt­lung der Maße für die Über­mes­sung, sind die kleins­ten Maße der Aus­spa­rung zugrun­de zu legen,
‑Fugen,
‑flä­chen­ab­schlie­ßen­de Gesim­se, Frie­se, Lisen­en, Eck­ver­bän­de, Umrah­mun­gen und Faschen und der­glei­chen bis 30 cm Ein­zel­brei­te, unab­hän­gig davon, ob sie behan­delt werden,
‑Leis­ten, Sockel­flie­sen und der­glei­chen bis 10 cm Höhe,
‑Unter­bre­chun­gen in der zu bear­bei­ten­den Flä­che, z.B. durch Fach­werk­tei­le, Stüt­zen, Unter­zü­ge, Wand­vor­la­gen, Podes­te, Gesim­se, Frie­se und Lisen­en mit einer Ein­zel­brei­te bis 30 cm, unab­hän­gig davon, ob sie behan­delt werden.
5.3.2 Bei Abrech­nung nach Längenmaß
— Unter­bre­chun­gen von Ein­zel­län­gen bis 1 m.

5.4 Ein­zel­re­ge­lun­gen
5.4.1 Geh­run­gen, Kreu­zun­gen, Ver­kröp­fun­gen und Endun­gen von Dekor­pro­fi­len und Bor­dü­ren, Roset­ten wer­den geson­dert gerechnet.
5.4.2 Wer­den Türen, Roll­la­den­käs­ten und der­glei­chen nach Anzahl gerech­net, blei­ben Abwei­chun­gen von den vor­ge­schrie­be­nen Maßen bis jeweils 5 cm in der Höhe und Brei­te unberücksichtigt.
5.4.3 Bei pro­zen­tu­al vor­ge­ge­be­ner Behand­lung von Flä­chen in nicht zusam­men­hän­gen­den Teil­flä­chen ist die Gesamt­flä­che des Bau­teils zugrun­de zu legen.